Liebe Leserin, lieber Leser,
erinnere Dich, wie Du genau das wurdest – Leserin oder Leser?
Hast Du die Welt der Schrift begeistert und aus eigenem Antrieb erobert?
Hast Du vielleicht schon lange darauf gewartet, das Geheimnis der Buchstaben endlich lösen zu können? Oder warst Du gar nicht scharf auf Buchstaben, sondern auf Zahlen?
Wie war das mit dem Schreiben? Kam es vor dem Lesen zu Dir?
Merktest Du, dass Dir plötzlich eine neue Sprache zugänglich wurde, um etwas von Dir zu erzählen? Hast Du sofort Zettel mit Krakelbuchstaben gefüllt, um den ersten Brief zu verfassen? Oder erinnerst Du Dich an mühsames, sinnlos erscheinendes Üben sonderbarer Zeichen, von deren Bedeutung Du nichts wissen wolltest?
Wie ging es weiter? Hast Du Dich nach anfänglichem Fremdeln mit dem Schreiben versöhnt? Oder ist der dem Anfang innewohnende Zauber längst der Ernüchterung gewichen? Ist Schrift für Dich kreatives Ausdrucksmittel – oder eher das, was man in Dokumentationsbögen und Eltern-Mails eingeben muss, statt miteinander zu sprechen? Hast Du andere Sprachen entdeckt, mit denen Du Dich klarer, persönlicher, ehrlicher und deshalb lieber ausdrückst?
In dieser wamiki-Ausgabe widmen wir uns dem Thema „Schreiben“ mit seinen vielen Facetten. Als Zeitschriften-Leute tun wir das natürlich, indem wir darüber schreiben und Dich zum Lesen einladen.
Obwohl wir gern schreiben und diese Begeisterung teilen möchten, dämmert uns doch, dass es nur eine von vielen Möglichkeiten ist, einander Gedanken und Gefühle mitzuteilen.
Lass uns also schreiben, sprechen, singen, malen oder vielsagend schweigen.
Deine wamikis