Keine Angst, liebeR LesendeR, die Frage ist natürlich rein rhetorisch gestellt. Natürlich gehen wir davon aus, dass unsere LeserInnen überzeugte DemokratInnen sind, die es genau wie uns sorgt, wenn scheinbar immer mehr Menschen inhumane oder irrationale Positionen teilen. Wenn es laut Befragungen immer mehr Menschen gibt, die sich statt Demokratie auch einen „starken Führer“ vorstellen können …
Lässt Du gern andere entscheiden?
Gerade in solchen Zeiten wie diesen ist es gar nicht so einfach, das Grundprinzip der Demokratie – die Mehrheit entscheidet! – begeistert zu feiern. Was ist, wenn die Mehrheit für Entscheidungen ist, die mir und Dir und uns und Ihnen zuwider sind? Wenn es berechtigte Gründe dafür gibt, dass die Mehrheit nicht nur unvernünftige, sondern für die Minderheit oder auch alle Beteiligten schädliche Entscheidungen trifft? Wie zum Beispiel beim Ignorieren der Klimakatastrophe und Projizieren aller möglichen Gefahren auf Menschen mit Migrationshintergrund? Wäre es angesichts dessen nicht insgeheim befriedigender, man würde der Mehrheit diese Entscheidungsmöglichkeit abnehmen?
Was lassen wir Kinder entscheiden?
In unserer Pädagogik-Welt geht es ja nicht in erster Linie um sich unmündig verhaltende Erwachsene, sondern um Kinder, die ein Recht darauf haben, sich ab und zu unmündig zu verhalten.
Was dürfen sie entscheiden, deren Recht es ist, so naiv und egozentrisch wie der uralte Donald Trump zu denken? In diesem Heft wollen wir nachdenken, bei welchen Fragen Kinder heute Entscheidungen treffen dürfen, wo sie eventuell Entscheidungen überfordern – und wo es Potentiale für neue Mitentscheidung gäbe. Es geht um alle die Entscheidungs-Momente im Kita-Alltag, man verzeihe uns das Wortspiel, die entscheidend dafür sein können, wie Kinder das große, herausfordernde, manchmal etwas langweilige, aber unendlich wichtige Thema Demokratie von Anfang an wahrnehmen.
Lust auf gemeinsames entschiedenes Eintreten für Demokratie hat
deine wamiki-Redaktion