Beatrijs Oerlemans’ Sterngucker sind in Martins Boot auf dem Weg zur Katzeninsel, denn dort hat Kater Max vermutlich die letzte Möglichkeit, den Sternschnuppenschwarm zu sehen, den man nur alle fünf Jahre bewundern kann.
Rosa ist erst seit kurzem dabei und stellt Fragen. Aber warum Max ein Boot führen und wie ein Mensch sprechen kann – das fragt sie nie. Doch sie wundert sich, dass er aus seiner geheimnisvollen Kiste alles herbeizaubert, was gerade gebraucht wird: eine Flasche für die Flaschenpost und Farben für die weißen Wände unter Deck. Trotz ihres Holzbeins kann Rosa klettern wie ein Wiesel und will zum Zirkus. Deshalb steuern die Sterngucker als nächste eine Insel mit Zirkus an, und Rosa zeigt, dass sie eine Künstlerin ist. Per Flaschenpost teilt sie ihrem Vater mit, dass sie wieder auf die Akrobatenschule gehen will, und er hat nichts mehr dagegen.
Unterwegs denkt Martin an seine Mutter, von der er sich nicht verabschiedet hatte, als sie im Krankenhaus lag, und er muss weinen. Doch ihm fallen immer mehr Geschichten aus der Zeit mit ihr ein.
Das letzte Ziel der Sterngucker ist der Heimathafen. Martins Vater spürt, dass sein Sohn heimkommt, und begrüßt ihn mit einem Sonnen-Ballon.
Drei, die sich mögen, fahren hinaus aufs Meer und finden, wonach sie sich sehnen: den alten Freund, den Mut, sich zu verwirklichen, und die väterliche Liebe, die von der Trauer verdrängt worden war. Die märchenhafte Geschichte wird in klarer, poetischer Sprache erzählt. Stimmungsvolle Bilder von Peter-Paul Rauwerda machen sie zu einem kleinen Kunstwerk.
wamiki-Tipp: Oerlemans, Beatrijs: Sterngucker. Illustrationen von Peter-Paul Rauwerda. Aus dem Niederländischen von Marianne Holberg. Urachhaus 2015, 144 Seiten. Zum Lesen ab 8, zum Vorlesen ab 6 Jahren