Wie alt bist Du?

Liebe Leserin, lieber Leser,

komische Frage, oder? Erstens, weil wir von Dir sowieso keine Antwort darauf erhalten, die uns – zweitens – nichts anginge. Drittens, weil es keine Rolle spielt, wie alt unsere Leser*innen sind. Oder doch? Schreiben wir für jüngere Leser*innen intuitiv anders als für ältere? Für die einen mit eingestreuten Modewörtern, für die anderen mit augenzwinkernden Erinnerungen an die Welt von gestern? Hoffentlich nicht.

So alt bist du schon? Das sagt man als Pädagog*in gerne zu Kindern, obwohl das damit ausgedrückte Lob für das Älterwerden ziemlich sinnfrei ist. Gegenüber Erwachsenen gilt der Spruch als unhöflich, kombiniert man ihn nicht „Hätte ich nie gedacht – so, wie du aussiehst“.

Tja, alt will jeder werden, aber keiner sein, weiß der Kalauer. In unserem Berufsfeld gehört die Auseinandersetzung mit dem Alter dazu: „Macht Spaß, aber in dem Beruf alt werden möchte ich nicht“, sagen junge Leute manchmal. Lassen der Krach, die vielen Menschen mit all ihren Bedürfnissen Pädagog*innen schneller altern? Oder sorgt der Trubel dafür, dass man bis zur Rente jung bleibt, weil man immer von Jüngeren umgeben ist?

In diesem Heft, haben wir jüngeren und älteren Mitglieder der wamiki-Redaktion beschlossen, sollen die Menschen im Mittelpunkt stehen, von denen in den letzten Monaten oft mit dem merkwürdigen Attribut „gehört schon zur Risikogruppe“ die Rede war. Wir wollen mit Dir weniger über Risiken als vielmehr über Chancen nachdenken, die Ältere und Jüngere in Einrichtungen einbringen. Wollen darüber sinnieren, wie man es schafft, im Job glücklich zu altern und dabei jung zu bleiben. Möchten zu Projekten einladen, mit denen die Kinder dieses unvergleichlich bedeutungsvolle Thema untersuchen können: alt werden.

Altersweise und jugendlich frech grüßen Dich

die wamikis